k-Wert
Der Wärmedurchgangskoeffizient (k-Wert) ist die Maßeinheit zur Ermittlung des Wärmeverlustes eines Bauteils, Der k-Wert gibt die Wärmemenge an, die pro Zeiteinheit durch l m2 eines Bauteils bei einem Temperaturunterschied der angrenzenden Raum- und Außenluft von l K hindurchgeht. Je kleiner der k-Wert, desto größer die Wärmedämmwirkung. Die Maßeinheit ist W/m2K.Der Wärmedurchgangskoeffizient k = W/m²K gibt die Wärmeleistung zur Aufrechterhaltung einer bestimmten Temperaturdifferenz pro Stunde an. Der größte Wert liegt bei k = 6 W/m²K bei einfach-verglasten Fenstern.
Neues Isolierglas mit KW 0,2W/m2K
g-Wert
Der Gesamtenergiedurchlassgrad (g-Wert) ist in Prozenten ausgedrückt die Summe des direkt durchgelassenen Strahlungsflusses und der sekundären Wärmeabgabe der Verglasung nach innen, letzteres infolge langwelliger Temperaturstrahlung der erwärmten Scheibe.
Selektivitätskennzahl
Die Selektivitätskennzahl ist das Verhältnis von Lichttransmission zum Gesamtenergiedurchlassgrad. Je höher die Kennzahl, desto näher liegt ein Sonnenschutzglas bei seinem Ideal; viel Sonnenlicht, aber wenig Sonnenenergie durchzulassen.
Lichttransmissionsgrad
Der Lichttransmissionsgrad (LT-Wert) einer Verglasung, bezeichnet den prozentualen Anteil der Sonnenstrahlung im Bereich des sichtbaren Lichtes (380 -780 nm), der von außen nach innen übertragen wird. Der LT-Wert ist abhängig von der Glasdicke, der Zusammensetzung des Glasgemenges und der Art der Beschichtung. Er kann deshalb innerhalb enger Grenzen leichte Abweichungen aufweisen.
UV-Transmission
Im Allgemeinen haben Sonnenschutzgläser eine etwa proportional zum g-Wert reduzierte UV-Transmission. Eine zusätzliche Möglichkeit eines UV-Schutzes bietet der Einbau einer UV-absorbierenden Folie im Verbundsicherheitsglas. Selbst mit dieser Folie lässt sich die UV-Strahlung nicht gänzlich reduzieren. Außerdem werden über 380 nm hochfotochemische Strahlen wirksam, welche z.B. Farben beeinträchtigen können. Besonders in Höhen ab ca. 600 m ü.M. ist deshalb besondere Vorsicht geboten, wenn es sich um Schaufenster, Museen und dergleichen handelt.
b-Faktor = Beschattungskoeffizient
Der b-Faktor ist das Verhältnis aus dem g-Wert der jeweiligen Verglasung und dem g-Wert einer 3 mm dicken Floatglasscheibe. Der g-Wert der Floatglasscheibe wird generell mit 87% angesetzt.
Ra - Farbwiedergabeindex
Basierend auf der unverfälschten Farbneutralität des Lichtes gibt der Farbwiedergabeindex den Grad der Farbechtheit in Prozenten wieder. Somit sagt der Farbwiedergabeindex aus, wie stark die Verglasung die natürlichen Farben für das menschliche Auge beeinflusst.
Sicherheitsglas, bestehend aus mindestens 2 Scheiben aus Flachglas, vornehmlich Spiegelglas aber auch Fenster- oder Gußglas. Es wird plan oder gebogen, farblos, aber auch getönt hergestellt. Die Glasscheiben werden durch eine Zwischenfolie aus Polyvinylbutyral (PVB) zu einer Einheit verbunden. Bei Bruch haften die Glasstücke fest an der Folie, so daß sich keine großen, scharfkantigen und somit gefährliche Glasbruchstücke ablösen können. Diese Gläser finden vor allem bei der Verglasung von Fahrzeugen Verwendung.
ESG Einscheibensicherheitsglas
ESG Definition und Eigenschaften
ESG ist ein thermisch vorgespanntes Glas, das unter kontrollierten Bedingungen durch Erhitzen und Anschließendes schnelles Abkühlen in ein System gleichbleibender Spannungsverteilung gebracht wird.
Dadurch erhält ESG neue Materialeigenschaften gegenüber dem Ausgangserzeugnis:- erhöhte Biegebruchfestigkeit und damit verbunden erhöhte Schlag-, Stoss- und Hagelfestigkeit
- erhöhte Temperaturwechselbeständigkeit
- verletzungshemmend durch Zerfallen in kleine stumpfkantige Glaskrümel.
ESG-SWISSDUREX- Herstellung
Das an den Kanten bearbeitete Glas wird auf einem horizontalen Band liegend in den Ofen eingefahren und bis zu einer Temperatur von ca. 600 °C erhitzt. Während dieses Vorganges ist das Glas auf Rollen dauernd in Bewegung. Nach fahren aus dem Ofen wird es auf der Kühlstation durch einen kalten schnell abgeschreckt. Durch diesen Vorgang verzögern die äußeren schneller gekühlten Zonen das Abkühlen des Glaskerns. Damit stehen die äußeren Flächen unter Druckspannung, während der eigentliche Kern des Glases unter Zugspannung steht.
Nachträgliche Bearbeitung
Nach dem Vorspannprozess kann ESG nicht weiter bearbeitet werden, weil dadurch die gleichbleibende Spannungsverteilung gestört und das ESG sofort zu Bruch gehen würde. Sämtliche Bearbeitungen, wie z.B. Löcher, Ausschnitte etc., müssen vor dem Vorspannprozess angebracht werden. ESG lässt sich nachträglich nicht auf ein anderes Maß zuschneiden. Oberflächenbearbeitungen, wie z.B. ätzen oder mattieren, sind nachträglich möglich.
Anwendung
Bauten für sportliche Nutzung
- Sport-, Turn-, Mehrzweck- oder Tennishallen
Schulhäuser und Kindergärten
- Zur Vermeidung von Verletzungen bei Glasbruch
- Höhere Widerstandskraft gegen Schlag- und Stossbeanspruchung
Überkopfverglasungen
Schutz gegen Hagelschlag und herunterfallende Gegenstände. Gemäss Stand de Technik wird die witterungsseitige Scheibe bei Isoliergläsern im Überkopfbereich -ESG ausgeführt.
Geschäftshaus- und Wohnbau
Türen, Treppengeländer, Trennwände, Ganzglasanlagen, Terrassen- und Balkonverglasungen.
Ganzglasfassaden, Structural Glazing
Isoliergläser und Brüstungselemente für Ganzglas- und reflektierende Fassaden.
Fahrzeugbereich
Baumaschinen, Eisenbahnen, landwirtschaftliche Fahrzeuge, Seilbahnkabinen, Schneepflüge, Seiten- und Heckscheiben von Autos.
Vermeidung von thermischen Brüchen
Die Temperaturwechselbeständigkeit von ESG ist wesentlich höher als von nicht vorgespanntem Glas. Deshalb kann ESG überall dort eingesetzt werden, wo grosse thermische Belastungen zu erwarten sind, z.B. Gläser mit hohem Strahlungsabsorptionsgrad, Gläser, die einen Abstand von weniger als 30 cm vom Heizkörper oder einer anderen Wärmequelle haben.
Maschinenindustrie
Abdeckgläser, Schaugläser, Abschrankungen.
Kombination mit andern Gläsern
SWISSDUREX kann zu Verbundsicherheitsglas (VSG) verarbeitet werden. ESG kann mit einer SILVERSTAR-Wärmeschutz- oder einer SUNSTOP-Sonnenschutzschicht versehen werden. SWISSDUREX kann zu SILVERSTAR- oder HEGLAS-lsolierglas verarbeitet werden.
Technische Daten
|
ESG |
normales Glas |
Masse
je mm Glasdicke |
2,5 kg/m2 |
2,5 kg/m2 |
Druckfestigkeit |
800-1 000 N/mm2 |
800-1 000 N/mm2 |
Biegezugfestigkeit |
1 20 N/mm2 |
40-60 N/mm2 |
Biegezugfestigkeit/Recfienwert
(Sicherheitsbeiwert eingerechnet) |
50 N/mm2 |
30 N/mm2 |
Linearer Ausdehnungskoeffizient bei 100
K Temperaturdifferenz ca. 1 mm Ausdehnung pro
laufenden Meter. |
9x 10-3mm/mK |
9x 103mm/mK |
Temperaturwechselbeständigkeit |
150 K |
40 K |
Hörte nach Mohs |
5-6 M |
5-6 M |
Swissdeco Siebdruck auf Glas
Verbundsicherheitsglas SWISSLAMEX (VSG)
Definition
Verbundsicherheitsglas setzt sich zusammen aus zwei oder mehreren Glasscheiben, die mit hochreißfesten, zähelastischen Zwischenschichten verbunden sind. Die Zwischenschicht aus Polyvinyl-Butyral- Folien (PVB) kann klar, durchscheinend, farbig oder auf Wunsch speziell UV- schützend sein. Standard- PVB hat bereits einen hohen UV-Schutz.
Eigenschaften
Im Unterschied zu Einscheibensicherheitsglas ESG zerfällt VSG bei Beschädigung nicht in kleine Krümel, sondern behält die zugedachte Schutzwirkung. Bei mechanischer Überbelastung durch Schlag und Stoss bricht zwar das Glas, die Bruchstücke haften jedoch an der unverletzten PVB-Schicht. Dadurch vermindert sich die Verletzungsgefahr, und die verglaste Öffnung bleibt geschlossen. Je nach Art des Angriffs bildet sich lediglich eine Bruchspinne, wobei die Durchsicht weitgehend erhalten bleibt.
Durch Kombination unterschiedlich dicker Gläser und Folienschichten können mit VSG folgende Sicherheitseigenschaften erzielt werden:
- Ab- und durchsturzhemmend
- Durchbruchhemmend (einbruch- und ausbruchhemmend)
- Durchschusshemmend
- Begehbare und trittsichere Gläser
Aufbau
Der Aufbau der Elemente sowie die Dicke richten sich nach den Sicherheitsanforderungen, welche an die Verglasung gestellt werden. Durchwurf- und durchbruchhemmende Gläser können mit der Anzahl der Glasschichten und der Dicke der zwischenliegenden PVB- Schichten den jeweiligen Sicherheitsbedürfnissen angepasst werden. Je mehr Glasschichten und je dicke die PVB- Zwischenschichten, desto höher die Durchbruchhemmung. Die Beschussfestigkeit wird beeinflusst durch die Anzahl und Dicke der Einzegläser sowie die durch die Dicke der PVB- Schichten.
Herstellung
Nach Reinigung der Scheibenoberflächen werden die Glastafeln und PVB-Folien aufeinandergelegt erwärmt und durch Walzen oder Vakuum zum Vorverbund zusammengepresst. Anschließend gelangen die Elemente in den Autoklaven, wo sie unter Druck und Hitze dauerhaft miteinander verbunden werden. Im Anschluss an den Fabrikationsprozess kann die Kantenbearbeitung erfolgen. Wird ESG oder TVG zu VSG verarbeitet, kann nachträglich keine Kantenbearbeitung ausgeführt werden.
Lichtdurchlässigkeit
Bei Verwendung von klaren Folien und klarem Glas ist die Lichtdurchlässigkeit nicht beeinträchtigt und weist ungefähr die gleichen Werte auf wie ein Einfachglas gleicher Dicke. Bei Verwendung von dicken Folien- und Glaspaketen kann ein leicht gelbgrüner Farbton sichtbar sein. Dieser kann durch Verwendung durch Glas mit geringem Eisenoxydanteil vermindert werden.
Materialbeständigkeit
VSG- SWISSLAMEX ist licht- und alterungsbeständig und weist grundsätzlich die gleichen Eigenschaften auf wie normales Floatglas. Die Ränder der VSG-Tafeln sind gegen Säure- und Laugeneinwirkung sowie gegen Dauernässe zu schützen, damit die Folie nicht beeinträchtigt wird
Anwendung von Verbundsicherheitsglas SWISSLAMEX Schulhäuser und Kindergärten
Fenster, Raumtrennende Verglasungen und Sturzräume, zur Vermeidung von Verletzungen durch Glassplitter.
Überkopf- und Dachverglasungen
Überkopfverglasungen im privaten und öffentlichen Bereich, Vordächer u.a. Bei Beschädigung, z.B. durch herabfallende Gegenstände, bleibt die Schutzwirkung dank der splitterbindenden Eigenschaft erhalten.
Wohnbauten
Als Einbruchschutz bei Fenstern, in Kombination mit Isolierglas. Die Palette der durchbruchhemmenden Gläser umfasst VSG, das bis zu 70 Axtschlägen standhalten muss. Ein wirksamer und kostengünstiger Schutz gegen einfaches Durchbrechen bieten jedoch bereits Gläser im Aufbau von 2 x 4 mm, mit einer inliegenden Doppelfolie von 0,76 mm. Erhöhten Schutz bieten Verbundsicherheitsgläser mit 4facher Folie, sie widerstehen mehrmaligem Beschlagen. Als Einfachverglasung in Türen, Treppengeländer, Trennwände, Balkonverglasungen.
Geschäftsbauten und öffentlicher Bereich
Als durchwurf- und einbruchhemmende Verglasung bei Fenstern, Türen und Schaufenstern, z.B. bei Banken, Bijouterien, EDV-Anlagen, Apotheken und Arztpraxen. Als aus- und durchbruchhemmende Verglasung bei Straf- und Heilanstalten. Durchschusshemmendes Panzerglas SWISSLAMEX für Kassenräume und Schalteranlagen bei Banken, Post und ähnliche Anwendungen. Als Verglasung für Tierkäfige oder Zooaquarien. Begehbare Gläser. Lichtdecken. Als Brüstungselemente für Ganzglas-Fassaden, z.B. Structural Glazing
Andere Anwendungen
Vitrinen, industrielle und militärische Bereiche, als Explosionsschutzverglasung, für Fahrzeuge, Flugzeuge und Schiffe usw.
Kombinationen
VSG besitzt die gleiche Temperaturwechselbeständigkeit und in etwa die Biegezugspannung wie normales Floatglas. Zur Erhöhung dieser Werte kann ESG SWISSDUREX zu Verbundsicherheitsglas- SWISSLAMEX zusammengebaut .v VSG zu Isolierglas verarbeitet, bringt nicht nur den gewünschten Sicherte sondern auch eine bessere Schalldämmung.
VSG-SWISSLAMEX kann mit einer SILVERSTAR- Wärmedämmschicht versehem zu Isolierglas zusammengebaut werden.
Einbau von VSG
PVB-Folien verlieren bei sehr tiefen Temperaturen einen Teil ihrer Elastizität durch geht die Durchbruch- bzw. Durchwurfhemmung zurück. Bei Kombination in einem Isolierglaselement kann das VSG raumseitig eingebaut und so vor tiefen Temperaturen geschützt werden.
Durchschusshemmendes Panzerglas
Durch Kombinationen mit verschieden dicken Floatglasscheiben und Folien a hochreißfesten PVB lassen sich durchschusshemmende Panzergläser herstellen, welche, je nach Typ, sowohl dem Beschuss durch Faust- wie auch Handfeuerwaffen standhalten. Wobei außer der Anzahl und Dicke der Zwischenschichten auch die Masse der unterschiedlich dicken Glasscheiben die Vernichtung der Geschossenergie bewirkt. Je nach Bedarf können Panzergläser gegen die zu schützenden Räume so gestaltet sein, dass bei Beschuss kein Splitterabgang entsteht. Sonderkombinationen testen wir in der werkeigenen Schiessanlage
Anforderungen und Klasseneinteilung von beschusshemmenden Verglasungen nach EN 1063
Jede Probe wird dreimal beschossen. Die Verglasung darf weder vom Geschoss noch von Geschossteilen durchdrungen werden. Es wird unterschieden zwischen der Kennzeichnung NS (keine Splitter) und S (Splitterabgang). Die Einteilung 9 Widerstandsklassen wird bestimmt durch die Art der Waffe, des Geschosskaliebers und der Beschaffenheit des Geschosses und lautet auf BR l bis BR 7 -SG l und SG 2. Die BR-Klassen basieren auf dem Beschuss mit Faustfeuerwaffen und Gewehren, die SG-Klassen auf Beschuss mit Flinte.
Angriffhemmende Verglasungen
In der Schweiz existieren keine Prüfnormen für angriffhemmende Verglasungen In vielen Fällen werden deshalb zur Bestimmung die DIN-Normen und neuerdings die EN-Normen herangezogen. Nachstehend auszugsweise die Anforderungen, die an angriffhemmende Verglasungen gemäss DIN- und EN-Normen gestellt werden
Durchwurfhemmende Verglasungen, Kennbuchstabe A nach DIN 52290
Die A-Klasse für durchwurfhemmende Gläser gliedert sich in drei Gruppen mit steigender Schutzwirkung. Zur Prüfung wird eine ca. 4110 g schwere Stahlkugel von 10 cm Durchmesser dreimal aus gleicher Höhe auf das Verbundsicherheitsglas fallen gelassen. Das Prüfobjekt darf dabei nicht durchschlagen werden.
Schallschutzglas
In der Regel ein Mehrscheiben-Isolierglas, bestehend aus zwei oder mehreren Glasscheiben sinnvoll abgestimmter Dicken und Zwischenräume, welche mit Luft- oder Spezialgasgemischen gefüllt sind. Es kann auch unter Verwendung von Verbundglas mit organischer Zwischenschicht gefertigt werden. Je nach Aufbau und Ausführung können die Anforderungen bis zu einer Schalldämmung von 51 dB realisiert werden.
Bei TVG handelt es sich um ein teilvorgespanntes Glas, das im ESG-Ofen gleichmäßig auf über 600° C erhitzt und anschließend mit kalter Luft wieder abgekühlt wird. Im Unterschied zu ESG erfolgt der Abkühlungsprozess langsamer. Die daraus resultierende Spannungsverteilung im Glas bewirkt eine – im Vergleich zu Floatglas - deutlich höhere Widerstandsfähigkeit gegen thermische und mechanische Belastungen.