Die beiden Hauptkennzahlen zur Bewertung der Scheibeneigenschaften sind der k-Wert und der g-Wert. Der k-Wert beschreibt vereinfacht gesagt den Wärmedurchgang von innen nach außen pro m² Scheibenfläche. Je geringer der k-Wert, desto besser die Wärmedämm-Eigenschaften der Scheibe. Der k-Wert wird beeinflusst durch nahezu unsichtbare Metalloxid-Beschichtungen der raumseitigen Scheibe sowie die Gaszusammensetzung im SZR. Der g-Wert ist der Gesamtenergiedurchlaßgrad in Prozent bezogen auf die einfallende Sonnenenergie.
Je höher der g-Wert, desto mehr Sonnenenergie gelangt durch die Scheibe. Dabei ist die Sonnenenergie nicht gleichzusetzen mit dem Sonnenlicht. Je dunkler die Scheibe getönt ist, oder stärker sie außen verspiegelt ist, desto geringer ist der g-Wert. Die Standard-Scheibe im Wintergarten-Dach sollte ISO-VSG sein in einer Gesamtstärke von 30 mm. Scheibenaufbau 8-14-8 mm. Durch die Argon-Krypton-Füllung im SZR beträgt der k-Wert ca. 1,2 und der g-Wert ca. 58 % bei einem gleichzeitigen Lichtdurchlass von ca. 76 %. Für die Seitenverglasung ohne besondere Sicherheit nimmt man mindestens 24 mm starkes ISO-Glas. Scheibenaufbau 4-16-4 mm. Durch den breiteren SZR (16 mm) gegenüber der Dachscheibe ist die Wärmedämmung geringfügig besser mit einem Ug-Wert von 1,1. Der g-Wert entspricht dem der Dachscheibe.
Unterhalb von Dachüberständen benutzt man undurchsichtige PVC-Sandwich-Platten (Ug-Wert 1,1), die entsprechend der Außen- und Innenfarbe der Wintergarten-Profile beschichtet sind und den Blick auf mögliche Schmutzecken verhindern sollen.
Die zukünftige technische Entwicklung beim Glas wird immer mehr Funktionen miteinander vereinbaren. So wird es in absehbarer Zeit "intelligente" Scheiben geben, die den Sonnenenergieeinfall selbstständig durch Abdunklung regeln und gleichzeitig diese Energie zur Solarstromproduktion (Photovoltaik) nutzen. Zusätzlich kann eine Scheibe u. A. mit einer Anti-Drop-Beschichtung ausgestattet werden. Dieser unsichtbare, teflon-artige Belag macht die Außenfläche noch glatter und damit schmutzabweisender, funktioniert allerdings kaum länger als eine Decade. Neueste Techniken kopieren die Oberflächenstruktur der Lotusblüte, die besonders unempfindlich gegen jede Art von Verschmutzung ist. Bisher ist es jedoch nicht gelungen, einen solchen, idealen Schmutzschutz auf einer Glasscheibe dauerhaft aufzubringen.
Auf keinen Fall empfiehlt sich die Eindeckung mit den häufig angebotenen Stegplatten aus Kunststoff. Neben der diffusen Undurchsichtigkeit sind diese Platten bei Regen extrem laut (Trommeleffekt), was besonders nachts sehr störend wirken kann und produzieren aufgrund der Längenänderungen des Materials bei Temperaturschwankungen Knackgeräusche und bekommen Dichtungsprobleme. Entscheidender Nachteile sind jedoch UV-Empfindlichkeit, mangelnde Kratzfestigkeit und die elektrostatische Aufladung dieser Platten. Dies verringert nicht nur die Lichtdurchlässigkeit durch Verschmutzung und damit die Lebensdauer (Entsorgungsproblem), sondern führt sogar zur Undichtigkeit und zum Wasserdampfeintritt in die Hohlkammern. Bio-Organismen können sich ansiedeln und die vergilbte Platte verschmutzt zusätzlich.
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